januar-2003

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Freitag, 10. Jan. 2003

Tiefe Minusgrade hat es ja nun schon die ganze Woche gegeben - viele Bahnen sind ausgefallen, aber es hat erstaunlicherweise doch noch relativ gut geklappt mit den Zügen (wenn ich mal von den 40 Minuten, die ich im Oberhausener Hauptbahnhof wartend am Bahnsteig verbringen mußte, absehe).

Heute habe ich aber richtig Glück: Ich verschlafe den Zug, der um 05.00 Uhr (aus Emmerich kommend) nach Duisburg fährt. Ich versuche ihn jetzt öfter zu erreichen, da der Rhein-Expreß aus Emmerich (05.20 Uhr ab Dinslaken Richtung Koblenz) öfter mal ausgefallen ist und seit dem Fahrplanwechsel nicht mehr 10 Minuten, sondern 39 Minuten später der nächste Zug kommt - und diese Zeit möchte ich ungern auf dem Bahnsteig verbringen.

Heute war ich erst um 05.10 Uhr am Bahnhof. Erst als der Rhein-Express statt um 05.20 Uhr gegen 05.32 Uhr (immerhin wurden die 12 Minuten Verspätung diesmal sogar ziemlich exakt per Lautsprecher angekündigt, das ist ja auch nicht immer der Fall) ankommt (bei Minusgraden unter -10 Grad Celsius sind schon die 22 Warteminuten unangenehm), erfahre ich darin von dem Schaffner, dass der Zug um 05.00 Uhr ausgefallen ist. Die Fahrgäste, die auf diesen Zug gewartet haben, mußten halt rund 35 Minuten warten (und als Nichtraucher kann man auch nicht in der Bahnhofshalle warten, denn die ist auch um 05.00 Uhr schon fest in Rauchers Hand).

Immerhin gibt es heute einen "richtigen" Erste-Klasse-Wagen. Meistens ist im Moment nur die 2. Klasse als 1. Klasse deklariert worden, um den Anschein zu erwecken, man würde einen Service anbieten, für den man die Kunden abkassiert (was aber tatsächlich nicht der Fall ist).

Heute gibt es aber den Rhein-Express nicht als Doppelstöcker, sondern als "normalen" Zug mit bequemem altem 1. Klasse-Wagen. Natürlich stand ich erst mal am falschen Ende des Zuges (im Zuschlag der 1. Klasse ist im Moment auch ein Fitness-Programm inbegriffen, weil - wenn sie dann vorhanden ist - sich die 1. Klasse jeden Tag woanders befindet und man natürlich immer am falschen Zugende steht).

In Düsseldorf angekommen beträgt die Verspätung "nur" noch ca. 10 Minuten - zu spät für die S-Bahn, die ich gerade abfahren sehe, so also auch kein Straßenbahnanschluß mehr an D`f -Volksgarten. Naja, diesmal nehme ich die Straßenbahn vom Hauptbahnhof. Es gehen mir dadurch "nur" ca. 20 Minuten verloren, die ich sonst eher im Büro wäre. Wenn ich, wie bisher, um kurz nach 06.00 Uhr im Büro sein möchte, muß ich jetzt schon die 14 Minuten eher um 05.00 Uhr in Dinslaken abfahren - wenn dann auch noch der Anschlußzug pünktlich ist, stehe ich zwar 16 Minuten am Bahnhof, aber dafür kriege ich dann noch eine Straßenbahn, wenn auch die S-Bahn pünktlich ist. Ansonsten fahre ich halt 14 Minuten eher als vor dem Fahrplanwechsel und bin 40 Minuten später als vorher im Büro. Aber wie sagt Herr Mehdorn immer: Es wird alles besser - und der Mann glaubt langsam selbst, was er sagt!

Übrigens: Auf dem Heimweg hatte der Rhein-Express aus Koblenz nach Emmerich, ab D`f Hbf. um 13.03 Uhr, etwa 15 Minuten Verspätung (angekündigt waren 10) - aber das ist ja schon normal. Und natürlich gab es nur 2. Klasse (von der man eine Etage als 1. deklariert hatte - Doppelstock, you know?).

 

Montag, 27. Jan. 2003

Nicht, dass jemand meint, die Züge sind auf einmal alle pünktlich. Durch den Fahrplanwechsel bin ich nur noch länger unterwegs und habe jeden Tag das Gefühl, eine Weltreise gemacht zu haben. Da kommt man gar nicht mehr dazu, die Ereignisse niederzuschreiben. Auch eine Art, den Kunden zum Schweigen zu bringen.

Immerhin war der "Rhein-Express", zumindest der, den ich nehmen muß, heute nachmittag pünktlich - das ist bisher erst zum 3. Mal vorgekommen in diesem Monat. Und er hatte sogar eine "richtige" 1. Klasse.

 

Vorletzten Freitag erzählte mir der Zugbegleiter des "Rhein-Express" (ab Düsseldorf Hbf. um 13.03 Uhr) übrigens, dass an dem Zug an einem Wagen sich die Tür auch während der Fahrt öffnen ließ (er hatte es ausprobiert und wäre fast hinausgezogen worden, aber offenbar blieb die Tür dann doch unbeaufsichtigt). Im selben Zug soll es nicht möglich gewesen sein, zwischen den Wagen umherzulaufen, da man, wenn man die Verbindungstür öffnete, auf den Gleisen gelandet wäre, weil die Bodenverbindung fehlte. Trotzdem fuhr der Zug weiter. Eigentlich hätte man ihn ja aus Sicherheitsgründen stoppen müssen.

 

Mittwoch, 29. Jan. 2003

Das konnte ja nicht so weitergehen. Zweimal schon war der Rhein-Expreß in dieser Woche pünktlich - damit hat er wahrscheinlich ein Jahressoll erfüllt.

Erst war schon die Straßenbahn spät bzw. eine fiel aus. Ich hetze also dann in den Hauptbahnhof. Rheinexpreß 10 Minuten Verspätung steht da an der Anzeigetafel am Bahnsteig. Sekunden später schaue ich noch mal hin: 15 Minuten steht jetzt da (kurz darauf eine Durchsage: 10 - 15 Minuten). Alles andere ist natürlich auch verspätet, in der Regel um die 20 Minuten.

Naja, gehe ich noch was spazieren (nicht zu weit weg, hat`s auch schon gegeben, dass der Zug dann doch kam). Als die 10 Minuten vorbei sind und man sich langsam auf den Zug vorbereiten könnte, soll auf diesem Bahnsteig ein anderer verspäteter (Fern-)Zug einfahren. Auf der anderen Seite steht ein anderer verspäteter Zug angezeigt. Und unser? Keine Ansage, nur, dass jetzt einfährt der verspätete ....

Gehe ich also mal zum Kabäuschen und frage den Aufsichtsbeamten. "20 Minuten Verspätung" sagt der in einem Ton, als hätte ich das doch wissen müssen.

Als der andere Zug eingefahren ist, kommt dann endlich eine Ansage, dass unser Zug abweichend auf dem Bahnsteig gegenüber einfahren soll.

20 Minuten Verspätung sind richtig (somit habe ich insgesamt 30 Minuten gewartet, denn weil ich mich beeilt hatte, war ich ein paar Minuten vor der fahrplanmäßigen Abfahrtszeit da). Als wir einsteigen wollen, geht das nicht, weil die Türen defekt sind. Also zur nächsten Tür. Naja, da geht wenigstens eine Seite auf. Das Ein- und Aussteigen dauert so natürlich auch noch endlos lang.

 

Alles in allem hat mich mein Nachhauseweg wieder 2 Stunden gekostet.

 

Übrigens hat mir morgens eine Mitreisende erzählt, dass sie jetzt morgens auch 1/2 Stunde eher los muß aufgrund des Fahrplanwechsels. In der Presse hat gestanden, dass die Fahrgäste Schadenersatzklagen erwägen, weil sie aufgrund des neuen Fahrplanes regelmäßig zu spät zur Arbeit kommen.

 

Donnerstag, 30. Jan. 2003

... und Herr Mehdorn sprach: es wird alles gut - und es ward Chaos.

Man meint immer, das Chaos ist nicht mehr zu toppen - aber da ist die Bahn doch recht erfindungsreich.

Schon als ich von der Straßenbahn in die Bahnhofshalle komme, fallen mir die 30 Minuten auf, die der Rhein-Express nach Emmerich um 15.03 Uhr Verspätung haben soll. Da ich diesmal sehr pünktlich am Hauptbahnhof in Düsseldorf bin, hieße das für mich: eine gute 3/4-Stunde warten, denn der Zug um 15.23 Uhr über Duisburg, mit dem ich einen Anschluß in Duisburg Richtung Emmerich kriegen könnte, ist auch als verspätet angezeigt: rund 20 Minuten.

Na, wenigstens ist der Zug 14.46 Uhr nach Hamm 5 Minuten verspätet. Das war jetzt gut für mich, denn dann nehme ich doch den schon mal bis Duisburg, denn wer weiß, ob der Rhein-Express wirklich noch kommt. Ich könnte auch bis oberhausen fahren und dort umsteigen, aber da es keinen Anschluß gibt und der nächste planmäßige Zug der rhein-Express wäre, steige ich mal in Duisburg aus, wo man in Höhe der Bahnsteige doch einen gastlicheren Bahnhof hat. In Duisburg wird der Rhein-Express schon mit 40 Minuten Verspätung angezeigt. Damit liegt er noch gut im Schnitt, denn es hat so gut wie alles Verspätung, angefangen bei 10 Minuten bis über 60 Minuten.

Naja, um 15.44 Uhr fährt ja schon der nächste Zug ab Duisburg nach Emmerich (der, den ich mit dem planmäßigen 15.23 Uhr bekommen hätte). Der scheint auch pünktlich zu kommen. Ich verkürze mit die halbe Stunde Wartezeit mit einem kleinen Imbiß. Als der Zug tatsächlich pünktlich kam, währte die Freude nicht allzu lang, denn obwohl in Richtung Oberhausen alles frei war (kein Zug in der Richtung davor) fährt er nicht und zeigt jetzt 10 Minuten Verspätung.

Dann wird der Zug 15.58 Uhr nach Wesel schon angekündigt und fährt dann auch ein. Wir stehen am selben Bahnsteig. Ja - und wer fährt jetzt zuerst? Und wenn dann gleich auch noch der Rhein-Express kommt? Keine Ansage dazu. Der Zug ist mittlerweile überfüllt, weil sich die Leute aus mindestens 3 Zügen jetzt in diesen einen verteilen. Wir haben Glück und fahren zuerst. In Oberhausen steigen zwar viele aus - aber noch mehr wieder ein, obwohl das fast gar nicht möglich ist.

Schließlich kommen wir tatsächlich irgendwann in Dinslaken an. Menschenmassen zwängen sich durch die kleine Ausgangstür. Damit das Verlassen des Bahnhofsgebäudes nicht Stunden dauert, öffnet man immer auch noch die Eingangstür als Ausgang. Hier dürfte keine Panik ausbrechen, dann würden sich die Menschen tottrampeln. Der Bahnhof ist vor noch nicht zu langer Zeit umgebaut worden. Bahnschalter und Bahnshop mit Bäcker in einem kleinen Teil. Die Eingangs- und Ausgangstür hat man natürlich nicht erneuert - wie gesagt, nur eine schmale Tür in jeder Richtung, jeden Tag wieder ein Nadelöhr.

Diesmal hat mein Weg 2 1/2 Stunden gedauert . Nein,nein, ich arbeite nicht in Münster oder Bremen oder so - nur 50 km weiter in Düsseldorf.

Jetzt stelle man sich nur vor, den Schneesturm, den es dann ca. 2 Stunden später gab, hätte es zu dieser Zeit schon gegeben. Dann wäre ich wohl nie in Dinslaken angekommen. Und es läßt vermuten, dass morgen früh wohl auch wieder viele Probleme auftauchen werden. Aber Bahnfahrer sind ja ungewöhnlich leidensfähig.



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