Januar 2004
09.01.04
Da sind wir wieder.
Dezember 2003 fehlt jetzt zwar in der Berichterstattung, aber da hatte ich keine Zeit, die Erlebnisse
niederzuschreiben.
Auch 2004 hat sich zunächst nicht viel geändert bei der Bahn.
Man rätselt nach wie vor, wo wohl der 1. Klasse-Wagen diesmal hält. Das kriegt die Bahn ja
nicht geregelt, dass er immer an derselben Stelle ist. Gab es zwar beim Rhein-Express mal, ab
er was gut ist, muß man wieder abschaffen als Kundenservice.
Allein dadurch fährt der Zug sich auch schon einige Minuten Verspätung ein, da das Ein- und
Aussteigen länger dauert. Man versucht ja noch, wenn man wieder am falschen Ende gewartet
hat, weil es gestern ja dort war , möglichst weit am Bahnsteig entlangzulaufen, um nicht durch
den schwankenden Zug laufen zu müssen. Um so länger muß der Zug natürlich warten, bis er
wieder abfahren kann.
Das ging bereits am ersten Tag nach meinem zweiwöchigen Urlaub so. Immerhin bescherte mir
dieser Morgen eine überaus angenehme Überraschung, weil BIENE mit ihrem Frauchen später
einstieg, die sonst früher fährt und die ich aus der Zeit kenne, als ich auch noch 20 Minuten
früher fahren mußte. Biene ist auf dieser Homepage übrigens unter ?lichtblick-biene? vertreten.
Meistens gab es jetzt in der Woche, in der ich wieder im Dienst bin, auch morgens schon Licht
im Zug. Einmal mußte man den Zugbegleiter bitten, das Licht anzustellen. Der tut das dann
auch immer - aber man muß ja das Glück haben, dass er in Sichtweite ist. Diesmal war das der
Fall, oft ist er dann weit und breit nicht zu sehen.
Übrigens ist einer unserer ?Mitfahrer? in dieser Woche im Zug beklaut worden: Geld weg,
Chipkarte der Monatskarte weg. Soviel zur Notwendigkeit der Beleuchtung im Zug, denn wenn
die nur spärlich ist, werden solche Gelegenheiten begünstigt.
Immerhin: Es gab in dieser Woche schon einmal einen Doppel-Stock-Zug, der in der 1.-Klasse-
Etage (uns steht ja nur eine Etage zur Verfügung) komplett Nicht-Raucher war. Da hat man
nämlich das getan, was ich ohnehin für unproblematisch halte und was einige Zeit lang auch
schon mal auf der Strecke praktiziert wurde: das Raucherschild war einfach gegen das Nicht-
Raucher-Schild ausgetauscht worden. War angenehm in diesem Wagen.
Je später man fährt, umso chaotischer ist es nach wie vor. Nachmittags erlebt man da nach wie
vor auch einiges.
Am Mittwoch mußte ich den Zug zurück nehmen, den ich nach Möglichkeit meide, weil man
sich darin wie ein Huhn in der Legebatterie vorkommt (Letzteres soll ja zukünftig verbesserte
Qualität der Unterbringung bekommen), den Rhein-Expreß, der um 16.03 Uhr ab Düsseldorf
Richtung Emmerich abfährt.
Ist ja klar, dass dieser Zug überfüllt ist. Früher gab es einen Zug nach Wesel um 15.55 Uhr ab
Düsseldorf und wenige Minuten später den Rhein-Express. Beide Züge waren mehr als gut
gefüllt, insbesondere der Rhein-Express seitdem der EC nach Amsterdam nicht mehr in
Emmerich hält. Wenn einer dieser Züge wegfällt und nunmehr alles in den Rhein-Express
einsteigt, kann man sich ja vorstellen, wie es darin aussieht. Eine Dame, die in Duisburg
arbeitet, erklärte nachher beim Aussteigen in Dinslaken zutreffend: Da haben wir ja heute
wieder einen schönen Stehplatz gehabt in der 1. Klasse.
Das Einsteigen in diesen Zug ist schon immer abenteuerlich, weil jeder jeden überrennen
möchte (aussteigen läßt man die Leute nach Möglichkeit auch nicht mehr), weil jeder losstürmt,
um noch eine vage Chance auf einen Sitzplatz zu haben.
Dazu paßt dann die Meldung, die um die Weihnachtszeit im Lokalteil Dinslaken der NRZ stand:
Da überlegte man laut (der Kreiszweckverband oder irgendsowas) aus Kostengründen den
Rhein-Express zukünftig wegfallen zu lassen und die anderen Züge einzuschränken.
Es ist doch noch gar nicht der 1. April, also etwas früh für einen April-Scherz. Wie sollen die
Tausende von Menschen denn dann zur Arbeit kommen? Manche haben ja nicht einmal ein
Auto, mit dem sie dann noch mehr die Autobahnen verstopfen müßten. Wie kann man
überlegen, einen Zug, der eh oft überfüllt ist, einsparen zu wollen? Da wird man dann von
Dinslaken nach Düsseldorf, wenn man dort auch innerorts noch weiter muß, wohl zukünftig 4
Stunden für eine einfache Strecke brauchen, wenn es keine durchgehenden Züge nach
Düsseldorf mehr gibt (denn in der Regel ist das ja nur der Rhein-Express, der eh schon nur jede
Stunde fährt).
Doch zurück zu dem 16.03 Uhr-Zug, der dann, was bei der Überfüllung auch immer angenehm
ist, sich noch 25 Minuten Verspätung unterwegs einfuhr bzw. besser gesagt: einstand.
Vor Duisburg kam dann eine Durchsage: Lokführer, der Funk- und Sprechkontakt ist zur Zeit
gestört, ruf mich doch mal auf meinem Privat-Handy ab. Ich gebe jetzt die Nummer meines
Privat-Handys durch: 0175 .... ich wiederhole : 0175 ... Der ganze Zug schmunzelte schon -
Immerhin hatte der Lokführer offembar (auch?) diese Nummer angerufen, denn dann fuhr er
endlich weiter, um dann noch mal stehenzubleiben.
Am nächsten Tag, Donnerstag 08. Jan. 2004, konnte ich wieder nicht den Zug um 15.03 Uhr
nehmen, den ich im Winter gerne nehme, der aber jetzt auch meist voll ist (zum Teil mit
Schülern, Bahnern etc. in der 1. Klasse) erreichen, sondern mußte dann um 15.23 Uhr mit dem
NRW-Express Richtung Hamm fahren. Der kam sogar pünktlich. Man stieg ein - und das war`s
dann auch für die nächste Viertelstunde. Es gab eine Durchsage: Wir haben einen dreisten
Betrüger im Zug, deshalb muß der Zug jetzt hier stehenbleiben, bis der Bundesgrenzschutz
kommt.
Aussteigen ging auch nicht, weil die Türen geschossen gehalten wurden.
Anschluss in Duisburg weg - klar -, aber wenigstens kriegte man den Zug um 15.58 Uhr nach
Wesel. Wenn der auch weggewesen wäre, wäre das ärgerlich gewesen, weil man dann wieder in
meinen ?Lieblingszug? - s. o. - eingestiegen wäre.
?Dreiste Betrüger? gibt es natürlich jeden Tag in den Zügen, z.B. in der ersten Klasse, die so
tun, als gehörten sie dorthin, obwohl sie keine Fahrkarte dafür haben. Aber die gehen ja meist
ungestraft aus, nicht einmal das ?Strafentgelt? müssen sie zahlen, wenn sie mal auffallen (es sei
denn, der Prüfdienst kommt).
Aber eines muß ich sagen: Nach wie vor ist der Rhein-Express morgens um 05.20 Uhr ab
Dinslaken MEIST pünktlich (einmal hat er in dieser Woche fast 10 Minuten Verspätung gehabt,
natürlich ohne Durchsage in Dinslaken.
Soviel zum Start in das Bahn-Jahr 2004.
Übrigens: Im Gästebuch dieser Homepage haben sich mittlerweile weitere Fahrgäste zu Wort
gemeldet, die auch einiges an Pendlerberichten beizusteuern haben, sogar ein Buch darüber
geschrieben haben (ich glaub, das muß ich auch mal tun, wenn ich mal viel Zeit habe - also
wohl nie -).
Schönes Wochenende! Mal schauen, was uns heute (09.01.04) noch erwartet.